Der Marburger Erziehungswissenschaftler und Bildungsreformer Wolfgang Klafki entwickelte in der zwei- ten Hälfte des letzten Jahrhunderts das Konzept der kritisch-konstruktiven Didaktik. Hiermit beeinflusste er viele Lehrergenerationen nachhaltig. Das Zentrum seiner Theorie bildet der kategoriale Bildungsbegriff, der eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten ermöglicht. Formale BildungstheorienSubjektbezogenes BildungsverständnisIm Zentrum stehen Schlüsselqualifikationen Ziel: Selbstentfaltung + Handlungsfähigkeit (WISSEN, WIE...) Materiale BildungstheorienBildungstheoretischer Objektivismus Im Zentrum steht der Erwerb kanonisierten Wissens (Enzyklopädismus) (WISSEN, DASS...) Kategoriale BildungDialektische Verbindung materialer und formaler Bildung (WISSEN, DASS, WIE und OB...) Bildung ist...... ein selbstintentionaler Vorgang(gesteuert durch Eigeninteresse)... für alle(universelles Menschenrecht)... Medium des Allgemeinen(Schlüssel zur Welt)Drei Bestandteile:• Mitbestimmungsfähigkeit Anspruch, Möglichkeit und Verant- wortung zur Gestaltung der Welt• Selbstbestimmungsfähigkeit Auto- nomie in Zwischenmenschlichkeit, Beruf, Ethik oder Religion• SolidaritätsfähigkeitBeachtung der Bedürfnisse, Rechte und Werte andererZiel: Mündigkeit Kritisch-konstruktive DidaktikKritisch: Bildungsinhalte müssen hinterfragt und regelmäßig auf ihre Bedeutung überprüft werdenKonstruktiv: Reflexion von Bil- dungsinhalten ermöglicht Vor- schläge zu sinnvollen Veränderun- genWeg: Konzentration auf epochal- typische Schlüsselprobleme (Frieden, Umwelt, Interkulturalität, Technikfolgen, Demokratisierung, Verteilungsgerechtigkeit, Gleich- berechtigung, personale Bezie- hungen und Glücksfähigkeit) Zu Bildung gehört auch, Schüler dazu zu befähigen, „sich Zumutungen der Ge- sellschaft (...) zu widerset- zen“.W. Klafki