Während der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert gründete der österreichische Arzt Sigmund Freud die Theorie der Psychoanalyse und legte damit den Grundstein der modernen Psychologie. Grundelemente seines Werkes sind das Instanzenmodell bestehend aus ES, ICH und ÜBER-ICH, die damit verbundene psychosexuelle Entwicklungslehre und eine darauf basierende Therapiemethodik.Das Unbewusste Annahme Freuds, dass ein Großteil der Psyche nicht bewusst zugänglich ist (→ Eisbergmodell). Nicht zu verwechseln mit Unterbewusstsein Instanzenmodell ES Das Lustprinzip ICH Das Realitätsprinzip Über-ICH Das Moralitätsprinzip Ich-Schwächen Folge eines schwach ausgebildeten ICHs → Kann sich nicht behaupten gegen: • Anforderungen der Realität • Anforderungen des Über-ICH • Anforderungen des ES‘Abwehrmechanismen Psychische Vorgänge mit dem Zweck, miteinander in Konflikt stehende psychische Tendenzen zu bewältigen • Verdrängung (→ Verschiebung ins Unbewusste) • Sublimierung (→ Umleitung von ES-Energie in akzeptierte Ersatzhandlungen) • Rationalisierung (→ Logische Verarbeitung emotional belastender Zustände) • Projektion (→ Eigene psychische Eigenschaften werden Anderen zugeschrieben)Kritik + Bewährtes therapeutisches Modell, Vorreiter der modernen Psychologie, Grundlage vieler weiterer Theorien - Vage Formulierungen, Fokus auf Sexualität, nach heutigen Maßstäben unwissenschaftliche TheoriegewinnungPsychosexuelles Entwicklungsmodell Orale Phase 1. Jahr Mund als zentraler Raum der Triebbefriedigung Anale Phase 2 – 3 Jahre Lust an Kontrolle von Ausscheidungen Phallische Phase 4 – 5 Jahre Konzentration auf Geschlechtsteile, Penisneid / Kastrationsangst, Ödipuskomplex Latenzphase ab 6 Jahren Pause, Ausbau der Abwehrmechanismen Ödipale Phase ab Pubertät Letzte Phase, Sexuelles Interesse an andersgeschlechtlichen Partnern Folgen für erzieherisches Handeln Kindern Raum geben, Bedürfnisse der entsprechenden Entwicklungsphase auszuleben (Dinge oral erkunden lassen, Kind nicht zwingen, auf die Toilette zu gehen, Kind nicht verbieten mit Geschlechtsteilen zu spielen). Balance zwischen Regeln und Freiraum finden, zur optimalen Entwicklung eines autonomen ICH, das die Anforderungen von ES und Über-ICH austariert.